Abfall der Fürstenfamilie – Kapitel 16 – Hinausgehen (3)

“Junger Herr, werden Sie dorthin gehen?”

Ron näherte sich ihm, sobald er einen Schritt aus der Kutsche setzte.

“Wer wird gehen, wenn nicht ich?”

Ron und der Vizekapitän folgten hinter Cale her, welcher ohne Zögern in die Richtung des Unfallortes ging. Die beiden umschlossen Cale so, als würde die Welt gleich enden, aber Cale juckte das nicht.

Ein Mann stieg langsam aus der Kutsche aus. Venion Stan.

Cale begann seine Stirn stark zu runzeln sobald er ihn sah. In den Informationen, die sein Vater ihm gegeben hat, wurde nur ein Zeile Venion Stans Persönlichkeit gewidmet.

[Ein typischer und autoritärer Adeliger.]

Cale, naja, Kim Rok Soo, konnte ebenfalls Informationen aus ‘Geburt eines Heldens’ benutzen um Venion zu evaluieren.

Ein typischer Schurke.

Jedoch bringt das Treffen eines typischen Schurkens im echten Leben viel mehr Kopfschmerzen als ein Charakter in einem Roman. Cale konnte, im Gegensatz zu Choi Han nicht einfach jemanden verprügelt, weil er etwas schlechtes getan hat, oder weil er ihn nicht mochte.

Die Situation ist bereits etwas eskaliert als Cale am Geschehen ankam. In nur diesen kurzen Momenten war Choi Han bereits so wütend geworden, dass seine Schultern wild zitterten.

“Wie kannst du einfach im Weg eines Adeligen stehen?”
“Was zur Hölle redest du, wenn jemand hier ernsthaft verletzt werden konnte? Wer war im Weg? Das ist nur passiert, weil du die Kutsche wie ein Irrer gefahren hast!”
“Primitivlinge sollte aus dem Weg gehen, wenn sie eine adelige Kutsche sehen. Es ist nicht meine Schuld, dass dieser Primitivling hier dumm rumstand ohne sich zu bewegen!”

Choi Han streitete sich mit einem von Venions Lakaien und Hans, welcher neben Choi Han stand, hatte ein Runzeln auf seiner Stirn, während er auf Cale zukam und ihm etwas in Ohr flüsterte.

“Choi Han-nim scheint sehr aufgewühlt zu sein.”

Hans hat wohl bereits gemerkt, dass der Besitzer dieser Kutsche ein Mitglied der Familie des Marquis war. Er hat auch realisiert, dass die Person hinter dem Lakai kein anderer war, als Venion Stan selbst.

Dieser Narzisst ist wahrscheinlich nur aus der Kutsche ausgestiegen, weil er das Symbol der Henituse Familie auf Cales Kutsche gesehen hat.

“Genug.”

Venion, der Mann mit wunderschönen blonden Haaren sprach sanft zu seinem Lakai. Sofort nachdem die Wörter seinen Mund verlassen haben, bewegte der Lakai sich schnell hinter Venion, als wäre er überhaupt nie wütend gewesen. Nur Choi Han verblieb schnaufend und keuchend, während er den alten Mann tröstete.

Tsk. Cale klickte seine Zunge.

Der Lakai war nicht wirklich wütend. Er war relativ weit von Cales Kutsche entfernt, aber genau wie Venion, hat er wahrscheinlich die goldene Schildkröte auf Cales Kutsche gesehen. Deswegen übertrieb er gerade und schimpfte Choi Han extrem laut an, damit er Cale zur Szene locken konnte. Hans wusste was der Lakai tat, was dazu führte, dass er seine Stirn noch mehr runzelte, während er auf Cale wartete.

Cale starrte Venion und den Lakaien an, bevor er eine Hand auf Choi Hans Schulter legte.

“Du auch.”
“Aber-!”

Cale wusste warum Choi Han so wütend war. Dieser Ort war dem Dorf Harris sehr ähnlich, Choi Hans zweites Zuhause. Er war wütend, weil diese Leute das Leben eines anderen gefährdeten, aber kein bisschen Reue oder Anzeichen einer Entschuldigung zeigten.

Aber das Opfer in dieser Situation, der alte Mann, war nicht in der Lage wütend zu werden. Grund dafür war, weil er, im Gegensatz zu Choi Han, niemanden hatte, der ihn unterstützte.

“Die hätten eine andere Straße benutzen können, aber entschieden sich dagegen und hätten jemanden verletzen können. Wie kann ich es sein lassen?”
“Choi Han.”

Cale drückte Choi Hans Schulter fester.

“Beruhig dich.”

Choi Hans schwarze Pupillen schauten Cale direkt an. Cale konnte sehen wie der wütende Choi Han, nein, um genau zu sein wie der Choi Han, welcher von seinen Erinnerungen des Dorf Harris niedergedrückt wurde, begann sich zu beruhigen.

Nachdem er bestätigt hat, dass Choi Han sich beruhigt hat, wendete Cale Venion Stan seinen Blick zu.

Wunderschönes blondes Haar und ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Perfekt gebügelte Kleidung ohne eine einzige Falte. Stiefel ohne jegliche Gebrauchsspuren. Was aber Cales Aufmerksamkeit erregte war das kleine bisschen rot, das auf den Ärmeln seines Hemdes waren.

‘Etwas Blut muss wohl auf ihm gelandet sein, als er der Folter des schwarzen Drachen zusah.’

Ein wahnsinniger Bastard. Venion Stand war jemand, der sein Mahl genoss während er zusah, wie der Folterer den schwarzen Drachen so lange auspeitschte, bis er mit Blut bedeckt war.

“Freut mich Sie kennenzulernen. Sind Sie jemanden vom Haushalt des Fürsten Henituse?”
“Ja. Freut mich Sie kennenzulernen, junger Herr Venion Stan.”

Wie erwartet wusste sein Gegenüber von Cale bescheid. Venion war niemand, der einfach diese Position bekommen hatte. Das Problem war, dass er recht unhöflich war.

“Mm.”

Venion Stan war der Typ von Person, der einen sanft anlächeln konnte, und doch spürte man nichts außer Ekel.

“Ich habe keinen Grund gehabt in diese Gegend zu kommen, und habe auch nur Geschichten gehört, aber ich habe gehört es gibt jemanden in der Fürstenfamilie, welcher ein Freigeist war und nicht wie ein Adeliger.”

Venion lächelte, während er Cale observierte. Es war ein sehr nerviges Gesicht, als würde er etwas anfangen wollen.

“Ich habe gehört dass der junge Herr Basen Henituse seit letztem Jahr an all den Versammlungen der Adeligen teilgenommen hat..”

‘Warum fragen, wenn du bereits bescheid weißt?’

Cale hatte nicht wirklich kein Talent in dieser Art von Small Talk. Deswegen gab er ein strahlendes Lächeln und antwortete respektvoll.

“Ja, ich bin wahrlich Abfall.”

Abfall. Der Moment als das Wort Cales Mund verließ, zuckte Venions Lakai.

“Wahrscheinlich der wertloseste Abfall aller Abfälle.”

Die Ecke von Venions Mund begannen sich nach oben zu biegen. Seine Mimik schien zu sagen, dass er noch nie so eine wahnsinnige Person gesehen hat, aber Cale interessierte dies nicht.

Marquis Stan war jemand mächtig genug und eine Fraktion anzuführen, aber Venion konnte nicht mit den anderen Adeligen tun und lassen was er wollte, weil er noch nicht offiziell als zukünftigen Nachfolger des Marquis Title ernannt worden ist.

Ein Marquis würde normalerweise sein Kind offiziell zum Nachfolger ernennen, was sowohl Schutz für das Kind bedeutete, aber auch damit das Kind von früh auf sich ein Netzwerk aufbauen konnte. Jedoch hat Marquis Stan dies noch nicht getan.

‘Da sind noch drei andere Kinder.’

Venion hatte zwei jüngere Schwestern und einen jüngeren Bruder. Der Marquis genoss den Wettkampf zwischen den Geschwistern. Venion genoss es die Folter des schwarzen Drachen sich anzusehen, damit er seinen Stress, vom Wettkampf mit seinen Geschwistern, auslassen konnte. Der Marquis sah den Wettkampf zwischen seinen Kindern wie einen aufregenden Sport an. Natürlich war der verkrüppelte älteste Sohn eine Folge aus diesem Wettkampf.

Es war ein komplett durchgedrehter Haushalt.

‘Unsere Henituse Familie ist dagegen eine extrem großartige Familie.’

“Sie sind eine sehr interessante Person.”

Venion antwortete einfach ganz nebenbei auf Cales Aussage.

Der wohlhabende Fürst der ganz am Rande des Nordostens niedergelassen ist und kein Mitglied einer Fraktion ist. Wer würde versuchen eine Beziehung mit dieser Familie aufzubauen? Falls überhaupt würde die Leute einfach nur gierig sein und das Land an sich selbst reißen.

Aber Venion mochte Cale als Person nicht. Der wertlose älteste Sohn und ein ziemlicher schlauer jüngerer Sohn. Cales und Basens Beziehung brachte Venion dazu, an seinen eigenen älteren Bruder zu denken, während er Cale ansah.

Jedoch benahm sich Venion weiterhin wie ein anständiger Adeliger und übergab den Entschluss dieser Situation Cale.

“Ein unerwartetes Hindernis hat meine Zeit verschwendet, aber ich vermute dass es eine gute Sache war, da ich mich euch bekannt machen konnte, junger Herr Cale.”

Ein unerwartetes Hindernis. Venion meinte damit den alten Mann. Er war enttäuscht, dass seine Zeit durch diesen alten Mann verschwendet wurde und wollte die Situation glücklich auflösen.

“Aber es sieht so aus, als ob Sie ihrem Untertan den Unterschied zwischen Leuten, die das Recht haben auf dieser Straße und dieser Erde zu reisen, als auch Leute die das Recht haben diese zu stoppen, beizubringen.”

Als ein bekannter inoffizieller Nachfolger des Marquis konnte er nur so weit mit Cale, dem Abfall der Fürstenfamilie gehen. Sein Ton sagte, dass obwohl beide junge Herren waren, ihre Statuse sich komplett unterschieden.

Natürlich hörte Cale ruhig zu, aber er war nicht jemand, der dem Jaulen eines Hundes viel Aufmerksamkeit schenkte.

Venion beendete seine Worte und sah zu der Person in der Gruppe, die am unangenehmsten aussah.

Plop. Der alte Mann kniete auf dem Boden, sobald Venion in seine Richtung schaute und senkte seinen Kopf.

“I-Ich bitte um Verzeihung.”

Die Hände des alten Mannes, welcher sich so tief verbeugte, dass sein Kopf den Boden berühren konnte, zitterten. Choi Hans Hände zitterten ebenfalls, während er zusah, wie der alte Mann sich entschuldigte.

Die Bewohner jedes Territoriums würden von der Persönlichkeit des herrschenden Adeligen geformt sein. Da das Territorium des Viscounts dem Marquis Stan untergeordnet war, waren sie auch sehr autoritär und sahen auf Bürgerliche hinab.

Die Lippen von Venion gingen hoch. Er war zufrieden. Nachdem er Venion beobachtet hatte, fing Cale an ihn anzusprechen.

“Junger Herr Venion.”

Sobald Venion seinen Kopf umgedreht hat, fragte ihn Cale eine Frage.

“Sind Sie fertig?”
“…Bin ich.”

Cale kniete sich hin. Seine teure Kleidung berührten den Boden. Er sah zu den zitternden Händen des alten Mannes.

‘Es wird gefährlich, wenn das so weitergeht.’

Cale war sich sicher, dass er es gehört hat.

“Huuuuuuuuu~”

Das war das Geräusch von Choi Han, der tief einatmete. Das muss sein Geräusch sein, wenn er seine Wut zurückhielt. Der Moment wo Cale dies hörte, konnte er eine Gänsehaut auf seinen Nacken spüren und er dachte, dass wenn es so weitergehen würde, jemand hier verprügelt wird und das wird nicht er, sondern Venion sein. Es machte keinen Unterschied ob er oder Venion verprügelt wurde, aber Choi Han konnte keinen Adeligen verprügeln, während Cale mit ihm assoziiert war.

Cale legte eine Hand auf die Schulter des alten Mannes. Venions Augenbraue begann zu zucken. Die Hand eines Adeligen auf der Schulter eines Bürgerlichen.

“Alter Mann.”

Der alte Mann schien extrem schockiert, da er seinen Kopf hebte um Cale anzusehen.

“J-ja?”

Cale fragte ganz lässig.

“Wo ist die Bar?”
“Verzeihung?”

“Wo krieg ich guten Alkohol? Wie du gehört hast, bin ich menschlicher Abfall. Ich fühle mich nicht am Morgen erfrischt, wenn ich nichts zu trinken bekomme. Ich muss etwas trinken um sicherzugehen, dass morgen ein guter Tag wird. So.”

Cale erhebte den Oberkörper des alten Mannes. Venion, welcher Cale beobachtete und leise beurteilte, schüttelte seinen Kopf, nachdem Cale Alkohol erwähnt hatte.

“Führe den Weg.”

Cale machte Augenkontakt mit dem alten Mann und begann seine Stirn zu runzeln, bevor er fortfuhr.

“Stehst du nicht auf?”

Der alte Mann zögerte und sah zwischen Venion und Cale hin und her. Cale ignorierte ihn und stand wieder auf und streckte seine Hand, welche die Schulter eines Bürgerlichen angefasst hat, Venion aus.

“Es hat mich erfreut Sie heute zu treffen, junger Herr Venion.”

Cale fragte nach einem Händedruck.

Venion stand ruhig da und sah Cale an. In diesem Moment ging einer von Venions Bediensteten hastend auf ihn zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Aber es war laut genug, damit jeder es hören konnte.

“Junger Herr, wir sind bereits sehr hinterher.”
“… Unterbreche keine Konversation zwischen Adeligen.”

Venion sah auf seinen Bediensteten ohne ein Lächeln auf seinem Gesicht herab und der Bedienstete verbeugte sich schnell. Venion lächelte wieder mal und nahm Cales Hand in seine.

“Ich werde mich wohl auf dem Weg machen, ich bin sehr beschäftigt.”

Danach ließ er los. Es war ein sehr kurzer Händedruck. Cale begann wie eine betrunkene Person zu lächeln und antwortete.

“Falls wir uns in der Hauptstadt treffen, lasst uns zusammen was trinken gehen.”
“… Ich denke nicht, dass wir die gleichen Sachen wertschätzen, aber sicher.”

Venions lächeln war lauwarm. Cale entschloss sich, die Konversation mit etwas großem zu beenden.

“Ja. Basierend von unserer Interaktion, sieht es wahrlich so aus, als würde nur unser junger Herr Venion es verdienen, der zukünftige Patriarch der Stan Familie zu werden. Sie sind eine sehr coole Person.”

Patriarch. Diese Worte trübten Venions Augen. Wie Cale erwartet hat, zeigte sich wiedermal ein strahlendes Lächeln auf Venions Gesicht, welcher auch ein paar Komplimente für Cale auf Lager hatte.

“Junger Herr Cale ist ebenfalls eine sehr interessante und freigeistige Person. Mögen sich unsere Wege auch in Zukunft kreuzen.”

‘Nein. Ich habe kein Verlangen dich jemals wieder zu treffen. Und falls doch, wird es weit weit entfernt sein.’

Cale versteckte seinen wahren Gefühle und nickte seinen Kopf. Venion ging schnell zurück zu seiner Kutsche, da er wirklich beschäftigt war und verschwand.

Cale sah zu wie die Kutsche verschwand und klopfte Choi Hans Schulter.

“Die Hälfte der Adeligen sind so.”

Choi Hans Schultern zuckten bei Cales Worten, aber Cale hat sich bereits wieder vor dem alten Mann gekniet.

“Alter Mann. Kannst du aufstehen? Hast du dir dein Bein verletzt?”

Klopf Klopf.

Cale untersuchte den Körper des alten Mannes während er dies sagte. Es sah nicht so aus, als wäre er verletzt. Cale begann den alten Mann mit einem verwirrten Gesichtsausdruck zu beobachten. Dann rief er Choi Han zu sich.

“Choi Han.”

Statt zu antworten sah Choi Han einfach nur den knienden Cale an.

“Du bringst den alten Mann nach Hause.”
“N-nein, ich bin okay. Die Bar von der Sie sprachen.”
“Kein Bedarf. Ich bin nicht in der Stimmung etwas zu trinken.”

Cale stoppte den alten Mann, der versuchte ihn zu einer Bar zu führen und sah in Richtung Choi Han, welcher neben ihm stand.

“Da du ihn gerettet hast, kannst du es ja auch zuende tun und ihn sicher nach Hause bringen.”

Choi Hans Mund öffnete und schloss sich ein paar mal, aber er konnte nichts rausbringen. In diesem Moment füllte die Stimme des alten Mannes die Stille.

“Ich verkaufe Alkohol bei mir.”
“Hmm? Alter Mann, dein Zuhause ist eine Bar?”

Cales Augen zeigten, dass er wirklich überrascht war. Der alte Mann lächelte verlegen, aber sprach in einem etwas entspannterem Ton weiter.

“Ja, sir. Es ist das einzige Gasthaus dieses Dorfes. Es hat sowohl eine Bar, als auch ein Restaurant.”
“Da es das einzige Gasthaus ist, muss es wohl der beste Ort sein. Hans!”

Auch ohne weitere Worte von Cale ging Hans schnell auf den alten Mann zu und half ihm hoch, bevor er Fragen über das Gasthaus stellte. Nachdem die zwei sich bewegten, wurde es auch lauter um sie herum.

Ron ging schnell auf Cale zu und klopfte den Schmutz von Cales Kleidung. Der Vizekapitän und der Rest der Gruppe gingen in Richtung Dorfeingang. Die einzigen Leute, die übrig blieben, waren Cale und Choi Han.

“… Cale-nim.”
“Was?”
“Sind Sie nicht wütend?”
“Über was denn?”

Choi Han zögerte für einen Moment und konnte nicht weitersprechen. Cale zuckte seine Schultern und begann zu reden.

“Die Tatsache, dass er auf mich hinab sah? Oder dass er so eine unglaubliche Aussage zu dir hatte? Oder wie er fast den alten Mann umgebracht hat und statt sich zu entschuldigen, gesagt hat, er sei eine Hindernis?”

Cales Stimme war ruhig und bodenständig. Er sah überhaupt sich wütend aus. In Wirklichkeit, klang er indifferent. Cale sprach weiter.

“Musst du dich weiterbewegen, wenn du jemanden vor dich siehst? Warum konntest du ihn nicht vermeiden? Kannst du nicht sehen, dass du den alten Mann hättest verletzen können? Wie kannst du so beiläufig sagen, dass eine Person ein Hindernis war, wenn du ihn fast umgebracht hast?”

Choi Han richtete viel Aufmerksamkeit auf Cale, der ein entferntes Gebirge ansah. Zugleich stellte er sicher, jedes einzelne Wort von Cale aufzunehmen. Cale sprach weiterhin bodenständig.

“Venion, warum entschuldigt sich der alte Mann, wenn du es bist, der sich entschuldigen sollte?”

Cale konnte wie Choi Han sprechen und es gab Zeiten, wo er auch so sprechen wollte. Aber.

“Ich bin nicht jemand, der so redet. Will es aber auch nicht. Ich bin auch nicht so wütend.”

Aber es war nicht die Zeit dafür. Cale wusste, dass es einer der Dinge war, die Choi Han cool erschienen ließ, aber er wollte nicht cool aussehen.

Der alte Mann war nicht verletzt und er hat nichts getan, was eine Klinge in Richtung seiner Familie richten würde. Und die Tatsache, dass er sich selbst schlecht dargestellt hat, würde auch für Basen vorteilhaft sein, deswegen war immerhin alles gut.

“Ebenfalls.”

Cale war jemand, der immer einen Gefallen erwidert, egal wie lange es dauern wird. Wenn jemand auf ihn hinab sah oder ihm etwas antat, wird er jedes Mal seine Rache bekommen.

“Dieser Bastard wird wahrscheinlich bald aus seinem Haus rausgeworfen werden.”
“… Huh?”

Choi Han konnte sehen, dass der Bastard, über den Cale sprach, Venion war. Deswegen zeigte Choi Han einen seltenen Gesichtsausdruck, als er Cale ansah.

Cale hatte ein boshaftes Grinsen auf seinem Gesicht. Die zwei Kätzchen, die still auf ihn zugegangen sind, blieben stehen.
Cales Lächeln wuchs größer, als er weiterhin das Gebirge auf der rechten Seite des Dorfes ansah. Er dachte etwas, was er Choi Han nicht sagen konnte.

‘Ich plane den Drachen dieses Bastardes zu stehlen.’

Cale war willig ein großes Hindernis in Venions Weg zu stellen. Natürlich würde all das heimlich passieren. Er sprach lässig mit Choi Han, welcher ihn mit Neugier ansah.

“Falls du neugierig bist, kannst du mir helfen.”
“Was auch immer es ist, ich will definitiv helfen.”

Choi Han begann ebenfalls zu lächeln. Es ein ziemlich böses Lächeln für so eine gutmütige Person, aber die Kätzchen schienen auch fasziniert von diesem Lächeln zu sein.

Cale sah zum Berg, welcher in drei Tagen explodieren wird und begann zu murmeln. Die Tatsache, dass Venion auf ihn herab sah, als auch das Blut an Venions Ärmel und das Bild vom alten Mann, der sich vor Venion verbeugte, schwirrten immer noch in Cales Kopf.

“Du wirst es nicht bereuen.”

Er wird in der Lage sein ihm zurückzuzahlen.

“Du wirst es definitiv nicht bereuen.”

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