Cale wollte Toonkas lächelndes Gesicht nicht sehen. Jedoch begann Amiru ruhig zu erklären.
„Bob ist vom Whipper Königreich. Er ist von einem kleinen Dorf am Meer und ist zum Fischen hinausgefahren und irgendwie dann schiffbrüchig geworden.“
„Das ist korrekt. Ich habe ein einfaches Leben damit verbracht, am Dorf zu fischen. Hahahaha. Ich weiß nicht, wie ich so geendet bin.“
‚Ein einfaches Leben, meine Fresse.‘
Das war unglaubwürdig. Amiru wusste nicht, woran Cale gerade dachte, während sie fortfuhr.
„Deswegen ist er mit auf ein Boot gekommen, um zu untersuchen, was letzte Nacht passiert ist.“
Amirus Augen waren klar, als sie Toonka ansah. Als Cale sich jedoch umsah, waren viele negative Blicke auf Toonka gerichtet.
Ein Dorfbewohner aus dem Whipper Königreich. Ihre Blicke zeigten ihre wahren Gefühle gegenüber diesem Barbaren. Cale blickte sich herum, bevor seine Augen die von Toonka trafen. Toonka begann zu lächeln.
„Ich habe gehört, dass der junger Herr-nim ein großes Schild in der Hauptstadt errichtet hat, um alle zu retten. Ich habe die junge Dame-nim gebeten, mich hierher zu bringen, weil ich gehört habe, dass Sie eine starke Person sind.“
Toonkas Augen wurden in diesem Moment kleiner. Cale hatte plötzlich ein ominöses Gefühl.
‚Das wird hier gerade gefährlich.‘
Deswegen antwortete er sofort mit folgendem.
„Deswegen erhole ich mich gerade.“
„…Erholung?“
„Ja. Es ist keine starke Macht. Sie ist sehr schwach.“
Amiru fügte hinzu.
„Ja. Junger Herr Cale hatte seine Macht überstrapaziert, um alle zu retten. Deswegen tourt er gerade durch unser Territorium, während er sich erholt.“
Amiru sah Cale mit Mitleid, Bewunderung und noch anderen Emotionen an, aber Toonka war anders.
„Ah, ist das der Fall?“
Er schien jegliches Interesse verloren zu haben. Danach sah er Cale von Kopf bis Fuß an, bevor er sich dann wegdrehte.
‚Gut. So sollte sich Toonka verhalten.‘
Ein Opfer für andere? Ein Held? Toonka war nicht in sowas interessiert. Alles, worüber er sich scherte, war reine Stärke. Er war die Art von Person, die seine eigenen Leute ignorierte, wenn sie schwach waren, und sie sogar tötete, wenn es nötig war.
Deswegen wurde er ein Tyrann genannt.
„Sollen wir dann gehen?“
Cale nickte auf Amirus Frage. Er konnte Toonka von der Seite murmeln hören.
„Das ist seltsam. Ich rieche eine starke Person in der Nähe.“
-Ich stinke nicht.
Cale konnte die Stimme des unsichtbaren schwarzen Drachens in seinem Kopf hören. Toonkas Instinkt war noch ausgeprägter, als die der Bestien. Cale machte sich im Kopf die Memo, dass er sich den ganzen Tag so schwach wie möglich verhalten musste, wenn er sich neben Toonka befand.
***
„Wir untersuchen gerade, warum die Whirlpools so plötzlich verschwunden sind. Mein Vater und die Magier in unserem Territorium werden auch bald ankommen.“
Cale sah zum ruhigen Meer an der zentralen Insel und spielte bei Amiru mit.
„Ist das so? Ich bin erleichtert. Ich hoffe wir können bald herausfinden, was passiert ist.“
-Du bist so ein guter Lügner.
Cale ignorierte die Anmerkung des schwarzen Drachens und sah weiterhin zum Meer hinaus. Es war ziemlich chaotisch. Alle Fischer des Dorfes waren draußen und auch Leute, die für die Konstruktion des Marinestützpunktes gekommen sind. Sie sahen sich alle um, während sie miteinander diskutierten. Es war sogar noch lauter, weil die anderen Whirlpools immer noch in der Nähe waren. Cale sah all das an und fügte hinzu.
„Ich hoffe, dass die anderen Whirlpools auch bald verschwinden.“
-Mensch, du lügst schon wieder. Hast du nicht gesagt, dass du die Whirlpools für ein weiteres Jahr dort behalten wirst?
Cale ignorierte ein weiteres Mal die Anmerkungen des schwarzen Drachens. Amiru nickte auf Cales Worte mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck.
„Ja. Wir werden definitiv herausfinden, was passiert ist und dann die anderen Whirlpools loswerden. Mit so einer Gelegenheit vor unseren Augen und so viel Hilfe, müssen wir die Chance komplett ergreifen.“
Die passionsvolle Amiru ließ Cale sich etwas schuldig fühlen, weshalb er begann zu sprechen.
„Ich bin mir sicher, dass Sie und die Ubarr Familie es bestimmt überwinden werden, junge Dame Amiru.“
„…Vielen Dank. Ich fühle mich viel besser, nachdem ich ihre bestätigenden Worte gehört habe, junger Herr Cale.“
Amirus warmer Blick richtete sich auf Cale, während sie mit einem ruhigen Lächeln da stand. Cale antwortete mit einem ernsten Gesichtsausdruck.
„Mir wird von all diesem Sonnenlicht etwas schwindelig, dürfte ich mich unter den Schatten bewegen?“
Cale konnte Toonkas Blick, von einem der Bote aus, auf ihm ruhen spüren. Toonka spähte alle paar Mal zu Cale rüber. Er schien immer noch nach der Quelle des Geruches einer starken Person zu suchen. Es war aber unmöglich für Toonka, den schwarzen Drachen ausfindig zu machen. Es gab ein Limit für jemanden, der weder Aura, noch Mana fühlen konnte.
„Ah, natürlich. Bitte ruhen Sie sich gut aus. Sie erholen sich noch immer. Übertreiben Sie es nicht.“
„Vielen Dank.“
Cale stieg ab und machte sich entspannt auf dem Weg zum Wald der mittleren Insel. Amriu sah ihm still zu, wie er sich zum Schatten begab. Cale, der immer noch tat, was er tun sollte, obwohl er sich immer noch erholte, unterschied sich eindeutig vom Cale der Vergangenheit. Obwohl er behauptete, dass er krank sei, sah er überhaupt nicht krank aus. Er sah einfach nur müde aus.
„Das macht ihn so unglaublich.“
Jemand, wie Amiru, die davon träumte, zukünftig über dieses Territorium zu regieren, dachte, dass sie zuverlässiger, nach Cales Vorbild, sein sollte. Passion war in ihren Augen erkennbar und sie ging schnell zu den Ermittlern um zu helfen.
Cale an anderer Stelle ging zur anderen Seite der Insel. Da niemand da war, war es ein toller Ort, um Zeit zu verschwenden und totzuschlagen.
-Hast du nicht vor den Leichen dort Angst? Du bist schwach und ein Feigling.
Cale ignorierte den schwarzen Drachen ein drittes Mal und kam dann an der anderen Seite der Insel an. Er hielt an, um sich umzusehen.
„Was zum?“
-Es war nicht ich! Ich hab es nicht getan!
Der schwarze Drache streitete hitzig alle kommenden Anschuldigungen ab. Cale zu der Zeit jedoch hatte nicht den Luxus, dem schwarzen Drachen zuzuhören. Er ging schnell zum Felsen, wo gestern die Meerjungfrauen Leichen noch lagen. Er konnte nicht anders und hielt an, sobald er davor ankam.
‚… Hat Paseton das getan?‘
Der Fels war in kleine Stücke zerstört worden.
„Wie sind die Meerjungfrau Leichen so geendet…“
Die Leichen wurden zu Staub zermalmt. Cale konnte das nur sagen, da er sie persönlich gestern gesehen hatte. Jeder andere hätte einfach nur gedacht, dass es ein Teil des Felsens war.
Diese immense Stärke.
Das war ganz klar die Arbeit eines Wales.
Ein extrem wütender Wal.
Splasch. Splasch.
Plötzlich begann das Wasser sich zu drehen. Der schwarze Drache öffnete seinen Mund.
-Etwas schießt vom Grund des Ozeans hoch. Es bewegt sich sehr schnell!
Cale hob seinen Kopf und sah zum Meer. Er zuckte und trat einen Schritt nach hinten.
Splaaaaaasch.
Etwas großes kam zur Oberfläche. Es war ein Lebewesen in dunkelgrau. Es sah dann Cale direkt an.
Es war ein Wal.
Eine Buckelwal Bestie.
Buckelwale waren als die Wächter des Ozeans bekannt, die schwächere Lebensformen beschützten. Für Generationen war der König des Walstammes eine Buckelwal Bestie.
Boom. Boom. Boom.
Cales Herz schlug schnell gegen seine Brust. Der Blick des Wales war voller Blut Lust und Observation, eine Mischung aus Instinkt und Rationalität. Das war das erste Mal, dass Cale einen direkten Augenkontakt mit so einer starken Existenz hatte, die wütend vor ihm stand. Diese starke Lebensform sah auf Cale hinab und beobachtete jeden einzelnen Aspekt von Cale.
Es war in diesem Moment.
-Dieser dumme Wal muss wohl verrückt geworden sein!
Die wütende Stimme des schwarzen Drachens klang in Cales Kopf. Zugleich sorgte eine starke Macht dafür, dass die Luft um ihm herum vibrierte. Die Augen des Wales, die am Cale fokussiert waren, wendeten sich der Quelle der Vibrationen.
-Wie könnt ihr es wagen meinen schwachen Menschen so anzusehen!
Das Mana in der Luft begann zu schwanken und das Wasser wurde wild. Jedoch bewegte sich der Buckelwal kein Stück. Stattdessen hob der 15 Meter lange Wal seine Schwanzflosse und schlug sie ins Wasser.
Splaaaaaasch!
Das Wasser drehte sich geschwind.
Das überzeugte Cale, dass die Kreatur vor ihm eine Bestie war.
Boom. Boom.
Cale beruhigte sein Herz, da die Vitalität des Herzens die Gefahr erkannte und begann seine Stärke auszugeben. Das unzerstörbare Schild zeigte sich auch. Die antiken Mächten stellten ihren Besitzer immer an erster Stelle. Sie waren jederzeit einsatzbereit, um ihren Besitzer zu schützen.
Cale drehte seinen Kopf zu der Leere in der Luft, wo sich das Mana gerade sammelte und wollte gerade anfangen zu sprechen, aber eine andere stimme kam ihm zuvor.
„Ich möchte nicht mit dir kämpfen.“
Es war eine Stimme, so atemberaubend wie die einer Sirene in der griechischen Mythologie. Cale drehte sich um und sah zum Buckelwal, der tun seinen gesamten Kopf über Wasser hatte.
„Wow.“
Cale schnappte nach Luft. Es war sehr groß und unheimlich. Er fühlte so, als ob der Kopf des Wales allein ihn schon mit einem leichten Berühren töten könnte.
-Warum hebst du deinen dummen Kopf? Willst du mir sagen, dass alles was du bis jetzt gemacht hast, keine Herausforderung für einen Kampf war? Mickriger Wal!
Cale ließ einen Seufzer auf die Worte des schwarzen Drachens heraus und reichte dann nach dem Mana aus. Ein wütender vierjähriger könnte ziemlich gefährlich werden.
Das Mana, das bereit war, alles und jeden zu zerstören, wich Cales Hand aus. Der Wal schien davon schockiert zu sein.
Cale Hand berührte etwas rundes. Es war der Kopf des Drachens. Cale streichelte es stoisch ein paar Mal.
„Werde nicht wütend. Du wirst dich verletzen.“
Das Mana verschwand schnell. Cale hörte danach eine leise Stimme.
-Ich werde nicht verletzt. Ich bin stark.
„Ich weiß, ich weiß. Aber du musst vorsichtig sein.“
Es war schwer, ein vierjähriges Kind zu beruhigen. Aber der schwarze Drache schien zu begreifen, was Cale versuchte zu sagen.
-Du bist derjenige, der vorsichtig sein sollte, schwacher Mensch.
Das Mana verschwand komplett. Cale drehte sich um, um wieder den Wal anzusehen, nachdem das Mana weg war. Der Wal senkte langsam seinen Kopf zu Cale. Cale zuckte bei der Größe des Kopfes, aber schaffte es still zu stehen. Grund dafür war, dass die Blutlust aus dem Blick des Wales verschwunden ist.
Sobald der Buckelwal seinen Kopf vor Cale gesenkt hatte, begann es zu sprechen.
„Ich habe eine Frage-.“
In diesem Moment.
Ein kleiner Wal schwamm wie verrückt vom fernen Horizont heran. Er kam auf sie zu. Er schien ein sehr schwacher und kleiner Wal zu sein im Vergleich zu diesem 15m langen Wal.
Der Wal kam schnell auf sie zu und schrie.
„Noona, du kannst ihn nicht beißen und töten!“
Der Buckelwal vor Cale drehte sich schnell um.
Splaaaaaaasch!
Das Meereswasser, das von den Bewegungen des Wales aufgespritzt wurde, durchnässte Cale.
Cale aber hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Er schloss seine Augen.
‚Das muss wohl wirklich dieser Buckelwal sein.‘
Der kleine Wal, der auf sie zu schwamm, war höchstwahrscheinlich Paseton. Das bedeutete, dass es nur eine einzige Lebensform gab, die er Noona nennen würde.
Die Tochter des jetzigen Walkönigs und die zukünftige Königin der Wale.
Der Wal, der mit Choi Han zusammen die Führung im Kampf gegen die Meerjungfrauen übernahm.
Cale konnte die X förmige Narbe auf dem Rücken des Buckelwales sehen.
Witira.
Es war definitiv sie.
Das Gesicht des großen Wales änderte sich in ein Stirnrunzeln. Cale begann sich langsam nach hinten zu bewegen, da er nicht in das Wiedersehen der Wal Geschwister involviert werden wollte.
Der kleine Wal schrie noch einmal.
„Er ist jemand, den du definitiv nicht töten kannst!“
Der schwarze Drache sprach verwirrt in Cales Kopf.
-Wovon redet der kleine Wal da? Wir kämpften nicht.
Cale fühlte das Gleiche. Cale war froh, dass jeder zu fokussiert auf die Sache auf der anderen Seite der Insel war, um die Stimme des kleinen Wales zu hören. Sonst würden alle hierher kommen, nachdem sie sein Geschreie gehört haben.
Kurz darauf trafen sich die Wale. Der Drache fügte gelassen hinzu.
-So nebenbei, nur damit du es weißt, es kommt noch einer.
‚Was? Noch einer?‘
Cale stoppte, rückwärts zu laufen und drehte sich zum Wald.
„Muhahahahaha. Ich rieche es, ich kann es riechen!“
Ein verrückter Bastard mit braunen Haar, dass so aussah wie eine Löwenmähne erschien.
Es war Toonka. Seine Augen sahen verrückt aus. Er eilte aus dem Wald, während er rief.
„Ich rieche jemand starkes!“
Cale kauerte sich nach unten, nachdem er Toonka sah. Dank dem trafen sich die Augen von Toonka und dem Buckelwal direkt.
Cale kroch aus dem Weg, bevor der Shrimp sich verletzen konnte (TL/N: das ist eine koreanische Redensart, dass wenn ein Schwächling zwischen zwei starken Leuten, die gerade kämpfen, kommt, nur unnötig verletzt wird).